Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sagt zu wenig über die Zufriedenheit der Gesellschaft aus? Doch was will man stattdessen messen? Genau, das Glück. Kann dies funktionieren? Wenn ja, wie?
Diesem Thema scheint sich auch „market-Umfrage“ gewidmet zu haben. Wie schon zu vermuten ist, beschäftigt sich dieses Unternehmen mit diversen Umfragen – Für uns hier interessant: Eine, mit dem Titel „Was Österreicher glücklich macht“. Hier wurden 1001 Menschen befragt. Das Ergebnis wurde prozentual ausgewertet.
So ist das Wichtigste für uns Österreicher, laut Statistik, die Gesundheit. Ebenfalls weit oben stehen ausfüllende Tätigkeiten, Beziehungen oder die simple Freude an kleinen Dingen. Freude und Erfolg scheint ebenfalls wichtig zu sein. Interessant ist, dass nur etwas mehr als jeder Vierte durch Sex glücklich gemacht wird, gleichgestellt mit einem hohen Gehalt.
Gut, man kann also sagen, was uns glücklich macht und was nicht, oder? Falsch! Was für die einen Glück ist, kann für die anderen das genaue Gegenteil sein. Beispielsweise schätzen sich viele glücklich, Kinder im Haus zu haben. Jedoch macht es andere froher, wenn die Kinder außer Haus sind. Auch Gartenarbeit wird sicher nicht jeden Menschen positiv stimmen.
Dies bringt uns zurück zur Eingangsfrage: Kann man Glück messen oder berechnen? Mit einfachen Umfragen wahrscheinlich nicht. Jeder Mensch ist ein eigenes Individuum mit Dingen, die ihn glücklich machen und solchen, die das Gegenteil bewirken. Einen allgemeinen Glücksdurchschnitt zu bilden scheint also kaum möglich.
Vorstellbar wäre jedoch eine einfache Umfrage mit dem Titel „Sind Sie glücklich?“, die man mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann. Von den gegebenen Möglichkeiten wäre dies wohl die Sinnvollste. Um den Stand des Glücks in die Höhe zu treiben, fragt man die „Neinsager“, warum sie unglücklich sind und wie man dies ändern könnte. Klingt halbwegs plausibel. Doch die „Glücksprobleme“ zu lösen ist absolut nicht einfach. Dinge wie beispielsweise Gesundheit lassen sich ja noch behandeln, aber was macht man gegen persönlichere Dinge? Man kann nicht jedem Erfolg zuwerfen oder ihn in eine Beziehung stecken. Gegen Dinge, wie das Wetter, kann man erst recht nichts machen.
Glück ist etwas individuelles, etwas einzigartiges für jeden. Ein Außenstehender oder gar der Staat, können daran kaum etwas verändern. Eine Glücksmessung ist zwar in der Theorie möglich, aber dennoch recht sinnfrei, da man das Ergebnis schwer in eine bessere Richtung lenken kann.