Der von Regina Pöll geschriebenen Artikel „Als Streber bis zur Matura im Abseits“ aus der Zeitung „Die Presse“ vom Montag, den 23. Oktober 2006 handelt von den so genannten Strebern, also Schülern, die durch exzellente Noten hervorstechen. Diese werden oft von ihren Mitschülern schlecht gemacht und stehen eventuell nicht einmal vor dem Lehrer positiv dar. Der Text zählt ebenfalls einige Lösungen zu diesem Problem auf.
Mathilde Zeman vom Wiener Stadtschulrat erwähnt, dass die Streber die Leistungsanforderungen zu hoch legen würden. Diesem Argument kann ich jedoch nur bedingt zustimmen. Zwar gibt es in so gut wie jeder Klasse einige Schüler, die höhere Leistungen als ihre Mitschüler erzielen, doch deswegen wird die Anforderung mit Sicherheit nicht gleich erhöht. Ein Lehrer der seine Noten gerecht vergibt, wird nicht vom Klassenbesten ausgehen und die anderen schlechter benoten, sondern auch diese, die zwar gute, jedoch nicht perfekte Leistungen erzielen mit einer guten Note belohnen.
Zeman erwähnt des weiteren, dass in Klassen fänden, dass Leute, die nur Einsen schreiben out wären und missbilligt werden. Ebenfalls denke ich dass die dies leider noch sehr oft der Fall ist. Hier sollte man jedoch die Art der Schule etwas spezifizieren. In einer Hauptschule wird dies deutlich öfter vorkommen, als beispielsweise in einem Gymnasium oder in einer weiterbildenden Schule, da bei diesen auch von den Schülern die Noten als wichtig angesehen werden.
Als weiteres Argument gegen die Streber wird genannt, dass er gegen ein Vorbild der Klassengemeinschaft stehe. Diese Phänomen beobachtete ich ebenfalls schon einige Male. Im Grunde ist es traurig, dass Menschen, die nichts oder nur wenig leisten meist am beliebtesten sind und damit auch oft Erfolg haben. Ich persönlich Respektiere Leute mit einem gewissem Maße an Intelligenz eher, als welche die als „cool“ angesehen werden und denke solche Leute nehmen nicht unbedingt eine Vorbildfunktion ein.
Als Vorschlag zur Lösung des Problems nennt Zeman die Möglichkeit auf eine positive Rolle zu setzen, den andern beim Lernen zu helfen und auch beispielsweise am Ausgehen Interesse zeigen. Dies mag zwar die allgemeine Meinung der Gesellschaft etwas anheben, doch auch hier kann ich der Aussage nicht ganz zustimmen. Die andern beim Lernen unterstützen, wenn sie Hilfe benötigen, finde ich eine gute Tat und fördert. sowohl die sozialen Kontakte, als auch das Wissen des jeweiligen Lernpartners. Man sollte jedoch zu seiner Person stehen und sich nicht künstlich um die Aufmerksamkeit oder gar Freundschaft anderer bemühen, wenn man im Grunde selbst keinen Wert darauf legt. Ausgehen sollte man auch nicht nur, weil andere es mehr oder minder von einem verlangen.
Genannt wird ebenfalls, dass sogar die Lehrer nicht unbedingt große Freunde der Streber wären, da diese die Mitschüler nicht zu Wort kommen lassen würden. Dies ist meiner Meinung nach jedoch stark vom Lehrer abhängig und dieser hat dies im Grunde selbst zu verantworten. Ein gerechter Lehrer, der allen Schülern eine Chance gibt, nimmt nicht den Schüler dran, der zuerst seine Hand hebt und die Lösung nennen will, er wartet viel eher darauf, bis mehrere Schüler einen Lösungsansatz vorweisen können und fragt einen, der eventuell noch nicht so oft etwas zum Thema beigetragen hat.
Der „Streberforscher“ Klaus Boehnke von der International University Bremen nennt als Vorschlag für die Lehrer das Vergeben von mehreren Einsen und nicht nur in einzelnen Fälle welche zu vergeben. Diesen Vorschlag befinde ich für richtig. Auch ich denke, dass es durchaus positiv wäre, mehr Gute Noten zu vergeben und nicht nur einem Schüler eine Bestnote zu geben. Dies fördert auch die Motivation der Mitschüler, wenn sie wissen, dass sie auch mit dem einen oder andern gemachten Fehler mithalten können und nicht immer perfekt abschneiden müssen.
Letztendlich kann ich zu diesem Thema nur sagen, dass es zwar wahr ist, dass man als Streber sozial etwas niedriger gestellt ist, jedoch finde ich das man sich für gute Leistungen in der Schule absolut nich zu schämen hat. Man sollte nicht über eventuelle negative Kommentare anderer eingehen, viel eher sollte man sich darüber freuen, etwas mehr erreicht zu haben als der restliche Durchschnitt der Klasse.