Sexy und Sexistisch

(Zusammenfassung)

Der Text handelt von zukünftigen, strengeren Kleidervorschriften einer Sekundarschule in Embrach. Während in vergleichbaren Bildungsstätten im Sommer Hotpants, tiefe Ausschnitte, bauchfreie Oberteile, tief sitzende- oder Jogginghosen getragen werden, sollen diese in Embrach verboten werden.

Während in der alten Kleiderordnung noch die Lehrer bestimmten, was getragen werden durfte, ist die neue durch Ideen des Schülerrates entstanden. Die Einfälle wurden durch die Schulkonferenz abgesegnet und die Eltern der Schüler mittels eines Merkblattes informiert. Proteste gab es keine.

Ein Verletzen der Regeln zieht einen Eintrag im Eltern-Kontaktheft mit sich. Weiters müssen am Tag des Regelverstoßes ein T-Shirt oder Arbeitshosen angezogen werden.

Auch Experten loben diese Entwicklung. Peter Hoffmann, Experte für Schulrecht, befürwortet den neuen Dresscode, da dieser das Arbeits- vor das Freizeitklima stellt. Jedoch bemängelt er, dass die Vorschriften nur für Schüler, nicht für Lehrer, gelten und die Bestrafung persönliche Freiheitsrechte einschränke.

(Leserbrief)

Sehr geehrte Redaktion,

ich habe ihre Kolumne vom 29.07.2013 zum Thema „Sexy und sexistisch“ gelesen und mit Interesse verfolgt. Einige Punkte finde ich jedoch zu kurz gehalten oder nicht gut genug begründet.

Als erstes möchte ich anmerken, dass der Text gut aufzeigt, welche Unterschiede rein durch eine Wahl der Geschlechter entstehen können. Ich kann voll und ganz zustimmen, dass die Kampagne mit einem weiblichen Gesäß wohl durchaus andere Reaktionen hervorgerufen hätte. Hier stellt sich jedoch die Frage nach dem „warum“. – Warum wird auf der einen Seite eine Gleichstellung der Geschlechter gepredigt, wenn diese auf der anderen Seite nur eine Frau vor sexistischen Aussagen schützt, nicht aber einen Mann? Eine Gleichstellung setzt, wie der Name schon vermuten lässt, die Rechte zweier Parteien gleich, nicht auf ein unterschiedliches Niveau. Natürlich lässt sich hier nun anführen, dass Frauen angeblich oft benachteiligt und zurückgestuft werden. Aus persönlicher Sicht kann ich diese These jedoch ad acta legen. In einem Land wie Österreich sollte in der heutigen Zeit im Privat- und Arbeitsmarkt nach Persönlichkeit und Können beurteilt werden, nicht nach Geschlecht.

Als letztes möchte jedoch ich anmerken, dass leider dennoch, von vielen auch unterbewusst, den Geschlechtern Rollen zugeteilt werden. Während eine Frau oftmals als alleiniges Lustobjekt deklariert wird, ist dies bei einem Mann nahezu das Gegenteil. Bei diesem steht, so wie es eigentlich sein sollte, die Kompetenz im Vordergrund. Weiters existiert meist ein Unterschied in der Psyche der Geschlechter. Die meisten Männer fühlen sich von Sexismus nicht oder weniger belästigt als Frauen. Dies gibt jedoch noch längst nicht das Recht, Männer im allgemeinen schlechter als Frauen zu stellen. Schlussendlich kann ich mich mit der Meinung des genannten Textes voll und ganz identifizieren, auch ich finde eine derartige Werbung keinesfalls fördernd. Derartige Reklamen sind ein Schritt in die absolut falsche Richtung und zeigen nur, dass die Medien wohl die Gegenwart noch nicht erreicht haben oder unter einer falschen Vorstellung der Geschlechtergleichheit leiden.

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